40 Jahre Wohnbauinstitut 1972-2012
Als eines der ersten Maßnahmen nach der Verabschiedung des zweiten Autonomiestatuts 1972, wurde das Wohnbauinstitut ins Leben gerufen. Seitdem versucht es die Wohnungsnot im Lande zu bekämpfen, indem es für den sozial schwächeren Teil der Bevölkerung Südtirols Wohnungen baut, diese zuweist, verwaltet und wenn notwendig wieder saniert.
Das Wohnbauinstitut entsteht
Dass der Wohnungsbau ein wichtiges Thema in der Südtiroler Öffentlichkeit vor 1972 war zeigt z.B. dass der Auslöser für die Kundgebung von Schloss Sigmundskron 1957 ein staatliches Wohnungsbauprogramm war, das der Staat in Bozen umsetzen wollte. Es sollten für die zuwandernden italienischen Familien Wohnungen errichtet werden, während die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler, die schon während der faschistischen Zeit und jetzt auch in der Nachkriegszeit keinen Zugang zu diesen Wohnungen hatten.
Die Wohnungsfrage entwickelte sich somit zu einem Kernpunkt der Verhandlungen um die Südtirol-Autonomie. Als dann 1972 das zweite Autonomiestatut in Kraft trat und die primäre Gesetzgebungsbefugnis im Wohnbau an das Land Südtirol überging, wurde auch sofort das Wohnbauinstitut gegründet. Diesem wurden dann auch alle vom Staat mit den verschiedenen Programmen gebauten Wohnungen übertragen.
Im ganzen Land | 4.391 | 100% |
---|---|---|
Italiener | 3.935 | 89,6% |
Deutsche | 447 | 10,2% |
Ladiner | 9 | 0,2% |
Davon in Bozen | 4.123 | 100% |
Italiener | 3.886 | 94,3% |
Deutsche | 237 | 5,7% |
Ladiner | 0 | 0% |
Im ganzen Land | 12.452 | 100% |
---|---|---|
Italiener | 6.095 | 48,95% |
Deutsche | 5.437 | 43,66% |
Ladiner | 206 | 1,65% |
Eu-Bürger | 33 | 0,27% |
Nicht-EU-Bürger | 611 | 4,91% |
Keine | 70 | 0,56% |
Davon in Bozen | 6.041 | 100% |
Italiener | 4.446 | 73,60% |
Deutsche | 1.238 | 20,49% |
Ladiner | 21 | 0,35% |
EU-Bürger | 7 | 0,11% |
Nicht-EU-Bürger | 299 | 4,95% |
Keine | 30 | 0,50% |
Die Mitglieder des ersten Verwaltungsrates des Wohnbauinstitutes 1972 waren:
- Dr. Karl Ferrari
- Josef Schenkg
- Paetano Pappalardo
- Paolo Bezzati
- Comm. Angelo Novello
- Rag. Georg Viehweider
- Ing. Burkhard Pohl
- Edi Stemberger
- Giovanni Rossi
- Dr. Karl Weis
- Arch. Josef Innerkofler
Die Mitglieder des ersten Aufsichtsrates des Wohnbauinstitutes 1972 waren:
- Dr. Anton Kritzinger
- Dr. Kurt Mutschlechner
- Dr. Piercarlo Turra
Ein Blick zurück vor 1972
Das 1972 gegründete Wohnbauinstitut hatte bereits einen Vorgänger und zwar das 1934 gegründete „Istituto per le case economiche e popolari di Bolzano", welches von 1937 bis 1945 in „Istituto fascista autonomo per le case popolari della Provincia di Bolzano" umbenannt wurde. Nach dem Krieg von 1945 bis 1972 hat dieses dann die Bezeichnung „Volkswohnhäuserinstitut der Provinz Bozen" erhalten. Dieses Institut unterstand direkt dem Ministerium für öffentliche Arbeiten in Rom und wurde von diesem finanziert. Auf die Tätigkeit des damaligen Institutes konnte das Land Südtirol keinen Einfluss nehmen.